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Fr, 16.März 2007
Medienempirie
von: m8 – als Nachwirkung eines Telefonats, das vor einem Frühstück geführt werden wollte:
Medien sind emprisch nicht zugänglich, sondern nur durch Formen zu erschließen. Die Medien schränken die Möglichkeiten der Form ein, ohne sie zu determinieren. Aus den Formen ergeben sich Rückschlussmöglichkeiten auf die Form-Möglichkeiten, die das Medium vorgibt. Die Idee wäre nun, wenn man sich dem Medium nähern will und auf Empirie wert legt, dass man sich Situationen suchen müßte, in denen man betrachten kann, wie sich Hilfen/Beratung aus einer möglichst unbestimmten Situation bilden. Ein weiterer Zugang könnten fachliche Gespräche sein, in denen man beobachten kann, wie darüber entschieden wird, ob und wie man hier was machen muss. In jedem Fall müsste man die beiden Seiten – Klient und Berater – untersuchen (die sich für einen Empiriker ergeben). Ein nächster Schritt könnte dann sein, in Theorien und Programmen nach Einschränkungen in der Form zu suchen. Ich finde, das sollte aber nach der Feldbeobachtung geschehen. Es ginge im Prinzip darum zu beobachten, wie die Zahl der möglichen Anschlüsse in der Art verringert wird, dass etwas so unwahrscheinliches wie Hilfe/Beratung stattfinden kann. Als eine Hypothese: Mir schien es in Fallgesprächen (und auch in meinem aktuellen Vorgehen) darum zu gehen, auszuhandeln, was hier das Problem ist und in welchem Kontext es steht (wer nimmt was als Problem war, wer ist beteiligt, welche Funktion und Folgen hat es usw.). Als nächster Schritt dann: Was kann getan werden/Was ist zu tun? Das geht vom Problem und dessen Kontext aus. Ähnlich scheint es auch auf Seiten der Klienten zu sein? Ein Problem muss man schon haben, sonst macht die Anschlusskommunikation kein Sinn? Man könnte als Hypothese wählen, dass das Problem medialen Charakter habe. Das scheint aber nicht ganz umfassend zu sein. Es geht ja häufig um das Problem (Mobilitätseinschränkung, mobil mit Rollator) und den Kontext (wenn Stufen → Maßnahme nötig, wenn nicht....nicht). Von daher kommt mir die Idee mit dem Fall (s. Koepenicktext) immer ganz anschlussfähig vor. Dem könnte man entgegenhalten, dass das Problem ja immer nur durch den Kontext zustande kommt. Das ist erkenntnistheoretisch sicherliche wahr, entspricht aber vielleicht nicht dem Vorgehen im Feld? Mit Hilfe des Theoriestücks Medium kann ich mir ganz gut die Einschränkungen in der Vielfalt der möglichen Beobachtungen hinsichtlich Hilfebedarfen vorstellen (Pflegefälle haben die und die Probleme, Sozialhilfefälle die und die). Das hat viel pragmatischen Inhalt. Aber vielleicht ist das auch nur zu pragmatisch gedacht?
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